Schlägertrupp als Schleuserbande aktiv

Vfl Badmintoner genießen Tunnelblick auf der Lahn

Für die Federballer des VfL Gemmrigheim stand am 22.und 23.7.17 der traditionelle Vereinsausflug auf der Agenda. Nachdem in den letzten Jahren Bayern, Thüringen und Rheinland-Pfalz unsicher gemacht wurden, ging es diesmal ins hessische Bundesland. Organisator Harry Tobler war es wieder gelungen, einige Aktive seiner schlagfertigen Vereinskameraden zu mobilisieren. Der Startschuss fiel wie immer an der Gemmrigheimer Wasenhalle und führte die Sportler nach Löhnberg an der Lahn. Hier stiegen alle von ihren motorisierten vierrädrigen Fahrzeugen in zwei schlanke Canadier mit Paddellenkung um. Bei der Tour auf dem östlichen Nebenfluss des Rheins waren die Muckis der Sportler nicht nur beim Paddeln gefragt. Es wurden mehrere Schleusen durchquert, welche selbst geflutet werden mussten. Diese ungewohnte Tätigkeit stellte schon den einen oder anderen vor gewisse Herausforderungen, denn die Schleusentore wollten sich nicht gleich für jeden öffnen. Doch mit der richtigen „Sesam-öffne-dich-Taktik“ wurden die diversen Höhenunterschiede der Strecke meisterhaft bewältigt. Bei brandheißen 26 Grad ging es zunächst los, und unsere Ausflügler wurden mit idyllischen Aussichten verwöhnt. Doch so sollte es nicht bleiben. Nach etwa einer Stunde Fahrt setzten sintflutartige Regenfälle ein und durchnässten alle völlig. Hier richteten auch zweckentfremdete Vespertüten als Regenschutz nichts mehr aus. Aber ein paar aufmunternde Worte von Reiseleiter Harry Tobler sorgten dafür, dass das Stimmungsbarometer nicht in den Keller fiel.

Ein Highlight der Tour stellte der Weilburger Schiffstunnel dar, der einzige Schiffstunnel Deutschlands. Er wurde im 19. Jahrhundert von Herzog Adolf von Nassau erbaut und gleicht einen Höhenunterschied von 4,65m aus. Komplett im Dunkeln mussten die Paddler darin ausharren bis sich die Tore auf der anderen Seite wieder öffneten. Das jagte dem einen oder anderen schon einen kleinen Schauer über den Rücken. Auf diese Weise schleusten sich die Federballer vier Stunden über die Lahn und kamen am Ende klatschnass in Fürfurt an. Hier machten sich alle an die Trockenlegung und trafen sich hernach im Hotel zu einem zünftigen Grillabend. Bratwurst und Schweinesteaks aus dem Smoker wurden gereicht und besänftigten die ausgehungerten Mägen. Verdaut wurde dann im hoteleigenen Biergarten bei Pils und edlen Weinen. Zu späterer Stunde gesellten sich auch einige Jägermeister zu der illustren Runde und sorgten für einen stimmungsvollen feuchtfröhlichen Ausklang des Abends.

Nach der wohlverdienten Nachtruhe wurde am nächsten Tag noch die Stadt Weilburg besucht, welche bekannt ist für seinen Lahnmarmor. Dieser ist unter anderem im Empire State Building verbaut. In Weilburg war eine einstündige Schlossführung organisiert. Der Gebäudekomplex beeindruckte vor allem durch seine Größe und galt als fortschrittlichster seiner Zeit. Die Besichtigung bildete den Abschluss der kleine Ausfahrt, welche wieder allen gut gefallen hat. Kein Wunder also, dass der nächste Vereinsausflug schon in der Planphase steckt.