Regen-Regener-Regensburg

Regen-Regener-Regensburg

Dem frühen Vogel konnte in den dämmrigen Morgenstunden des 13.07.19 nicht entgehen, dass auf dem Parkplatz neben der Wasenhalle etwas im Gange war. Ein paar reisefreudige Federballer des VfL trafen sich hier, um von Reiseleiter Harry Tobler in den bayrischen Wald nach Regen entführt zu werden. Der Name des Ausflugsziels war an diesem Tag leider Programm. Begleitet von Stau und Schauern sahen unsere Sportler der geplanten Kanutour auf dem Fluss „Schwarzer Regen“ mit gemischten Gefühlen entgegen. Beim Kanuverleih angekommen stiegen alle wetterfest verhüllt in die bereitgestellten Boote und hofften auf nur geringe Berührung mit dem kühlen Nass. Glücklicherweise kenterte lediglich eins der Wasserfahrzeuge. Doch welch Ironie des Schicksals, dass ausgerechnet der erfahrenste Kanute in die Fluten stürzte, nachdem sich sein Boot festgefahren hatte.

Nach der Flusstour sollte es per Planwagen inklusive Vesper auf dem Landweg weitergehen. Doch das angemietete Gefährt ließ auf sich warten. Als es mit reichlicher Verspätung endlich auftauchte, kamen Zweifel auf, erschien der Anhänger wohl etwas zu knapp für zwanzig Personen. Nun mögen bayrische Hintern eventuell kleiner oder mit einer speziellen Falttechnik ausgestattet sein oder der Kutscher hatte eine Kindergartengruppe erwartet. Uns nützte dies indes wenig. Denn weder Biegen und Brechen, noch Rütteln und Schütteln verhalfen dazu, die komplette Truppe auf dem mittlerweile bedrohlich in die Knie gegangenen Wagen zu verstauen. Kurzerhand wurden Menschen und Speisen wieder ausgeladen und das vorbereitete Essen im angrenzenden Gasthof serviert. Ein Blick aus dem Fenster zeigte, dass wir Ausflügler alles richtig gemacht hatten, denn der nächste Wolkenbruch ging hernieder. In gemütlicher Runde schmeckte da die zünftige Brotzeit doppelt so gut.

Dem Bezug der Hotelzimmer mit ausgiebiger Pause folgte ein traditionelles Abendbrot. Derart gestärkt, stürzten wir uns ins Regener Nachtleben. Hinter unserer Herberge hatten wir ein großes Festzelt ausgemacht, in welchem der ortsansässige Bauernverein seine 300-Jahr-Feier beging. Folglich beschlossen wir beim Feiern zu helfen. Vorsichtig lugten wir ins Festzelt, um uns gleich den argwöhnischen Blicken der Vereinsmitglieder ausgesetzt zu sehen. Fremde! Oje! Wir beschlossen dennoch näher zu treten und nahmen einen Tisch in Beschlag. Die landläufigen Getränke waren schnell bestellt und die Musik ging uns sofort ins Blut. Unser steigender Wohlfühlfaktor blieb den Gastgebern nicht verborgen. Nach eingängiger Begutachtung sahen die Einheimischen ein, dass wir wohl doch irdischen Ursprungs sein müssen. Schließlich waren wir in der Lage, das Bier gleichwohl aus riesigen Maßkrügen zu uns zu nehmen. Und das auch in nicht ganz unbeachtlichen Mengen. Es dauerte nicht mehr lange und die ersten Regener traten an unseren Tisch und versuchten eifrig Kontakte zu knüpfen. Wo kommt ihr her? Was macht ihr hier?

Wir beantworteten ausführlich viele Fragen und lösten damit Begeisterung aus. Ausgerechnet eine kleine Badminton-Abteilung aus dem Ländle hatte den weiten Weg auf sich genommen, um an der hiesigen Jubiläumsfeier teilzunehmen. Das kam den Regenern einer Sensation gleich und musste von ihnen fotografisch festgehalten werden. Zum Dank gab es von der Vorstandschaft eine Chronik des Vereins mit Widmung für den VfL. Gemeinsam feierten wir bis spät in die Nacht.

Am nächsten Tag stand eine interessante Stadtführung durch Regensburg auf dem Programm. Auch hier waren uns die Schirme ein unverzichtbares Accessoire. Der Wettergott hatte aber schließlich ein Einsehen und bescherte uns bei der Einkehr ins Brauhaus am Schloss das schönste Wetter. So konnten wir das Abschlussessen im Biergarten bei praller Sonne genießen. Voll mit Eindrücken kamen wir alle wieder gut zu Hause an und freuen uns schon auf den nächsten Ausflug.